österreichweite Eisretterschulung

Einsatzorganisationen trainieren die Rettung bei Eiseinbrüchen!

Die Samariterbund Wasserrettung Zell am See schult seit Jahren die Einsatzkräfte verschiedener Organisationen für Einsätze auf und unter Eis. Dieses Jahr wurden die  Samariterbund Wasserrettung österreichweit durch die erfahrenenen Zeller Wasserretter am zugefrorenen Badesee des Sportcamp Woferlgut in Bruck an der Glocknerstraße geschult.

 

Das Ziel der Eisretterschulung ist es Einsatzkräfte für Eiseinbrüche bestmöglich vorzubereiten.  Neben den Grundlagen der Eisbildung und dem Erkennen von Gefahren, wurde unter Anleitung der Zeller Wasserretter vor allem praktisch die Selbstrettung bei Eiseinbruch, sowie die Laienhilfe geübt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Verwendung von spezifischem Rettungsgerät der Einsatzorganisationen, sowie die Schulung der Einsatztaktik. Da ein Eiseinbruch auch die Suche nach Personen unter Eis bedingen kann wurden auch Taucher für diese Einsätze ausgebildet.

Nach einem Jahr der Rekorde in Zell am See mit über 11.000 Freiwilligenstunden und 211 Einsätzen bereiten sich die Wasserretter:innen wie gewohnt professionell auf die „neue“ Saison vor. Die Ausbildungen und Übungen finden zum Teil in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen statt. Dies bietet allen beteiligten einen Blick über den eigenen Tellerrand. Dadurch können Einsatztechniken überprüft, auf Kompatibilität abgesehen und das eigene Können verbessert werden. In diesem Jahr war es das Ziel alle Wasserrettungen des Samariterbundes bundesweit auf ein einheitliches Niveau in der Eisrettung zu bringen.

Im Beisein des Katastrophenreferenten der Bezirkshauptmannschaft Zell am See, Ing. Manfred Höger fand die Ausbildung dieses Jahr in der Wasserrettungsstation Zell am See bzw. am Badesee des Sportcamp Woferlgut in Bruck an der Glocknerstraße statt, da der Zeller See wieder keine geschlossene Eisdecke hat. Das Üben auf der dünnen, brüchigen Eisdecke stellt, wie die Einsätze auch, eine große Herausforderung für die Rettungskräfte dar bestätigt auch Michael Kling, Ausbildungsleiter und stv. Obmann der Zeller Wasserretter: „Bei den heurigen Bedingungen auf den Seen ist es notwendig auch bei der Schulung an die Selbstschutzgebote wie das Tragen von Schwimmwesten, die Leinensicherung und den ausreichenden Kälteschutz zu achten. Die Retter müssen im Einsatz ständig damit rechnen selbst einzubrechen. Daher gilt besondere Vorsicht, trotz der, auch bei der Übung geforderten Eile!“

Die übenden Mitglieder aller Wasserrettungen waren sich einig, dass das gemeinsame Üben notwendig ist. Michael Kling ergänzt: „Für die Einsatzkräfte ist die Rettung bei einem Eiseinbruch selbst nicht ungefährlich. Das Eis hat ja gerade bewiesen, dass es nicht ausreichend tragfähig ist. Die Rettung am Eis ist daher sehr mannschaftsintensiv. Zum einen brauchen wir für jeden Retter und jeden Eingebrochenen am Eis eine eigene Sicherungsmannschaft, zum anderen brauchen wir dementsprechende Spezialkräfte wie Taucher, Sanitäter und Notarzt sowie entsprechende Transportmöglichkeiten am Eis und am Land.“

Samariterbund Wasserrettungen aus ganz Österreich waren extra in den Pinzgau gekommen, um mit den Zeller Einsatzkräften zu trainieren. Neben den praktischen Übungen waren auch die Schulung theoretische Grundlagen Teil der Ausbildung. Luxheim Andreas, Leiter der Wasserretter aus Linz: „Es war schon die letzten Male interessant und lehrreich mit den Zeller Einsatzkräften zu trainieren, die auf viel Einsatzerfahrung zurückgreifen können. Dies Jahr konnten wir die Erfahrungen aus den letzten gemeinsamen Schulungen erneut vertiefen. Es freut uns, dass wir die Schulung zum Eisretter, so wie sie für die Zeller Einsatzkräfte vorausgesetzt wird, um in den Einsatz gehen zu können, mitmachen konnten. Damit haben wir auch in der Linzer Samariterbundgruppe ausgebildete Eisretter.“

Neben der Ausbildung über Eis fanden am Wochenende auch Ausbildung und Übung der Taucher unter Eis statt. Taucher übten an Leinen gesichert die Personensuche unter Eis. Es war dieses Jahr auch möglich  Taucher im Eistauchen nach TÜV zertifizierten Standards auszubilden und zu prüfen. Es stehen der Zeller Wasserretter damit 23 Taucher, der Großteil mit Spezialqualifikationen für Einsätze im Fließgewässer und auch unter Eis zur Verfügung. Taucher unter Eis sind mittels Leinen gesichert. Entsprechend wurden auch Leinenführer mitbeübt und ausgebildet um als Mannschaft sicher in Einsatz gehen zu können.

Jeder sollte sich über Gefahren und mögliche Selbstrettungs- bzw. Hilfsmöglichkeiten informieren, bevor er sich auf ein gefrorenes Gewässer begibt. Für diesen Zweck hat die ASBÖ Wasserrettung Zell am See zwei Kurzvideos zur Selbstrettung und Hilfeleistung produziert, die über die Homepage, Facebook oder den Youtube-Kanal der Zeller Wasserrettung abrufbar sind.